Todo Cambia – Alles verändert sich
Mit diesem schönen Lied von Mercedes Sosa wünsche ich Euch ein glückliches, gesundes, ereignisreiches neues Jahr 2013!
Alles verändert sich
Es ändert sich das Oberflächliche
Es ändert sich auch das Tiefsinnige
Es ändert sich die Denkweise
Es ändert sich alles auf dieser Welt
Es ändert sich das Klima mit den Jahren
Es ändert der Schäfer seine Herde
Und so wie sich alles verändert
Ist es nicht seltsam, dass auch ich mich verändere
Es ändert der feinste Brillant
Von Hand zu Hand seinen Glanz
Es ändert der Vogel sein Nest
Es ändert ein Liebender sein Fühlen
Es ändert der Wanderer den Kurs
Wenn es ihm auch Schaden bringt
Und so wie sich alles verändert
Ist es nicht seltsam, dass auch ich mich verändere
Es ändert sich, alles ändert sich
Es ändert sich, alles ändert sich
Es ändert sich die Sonne in ihrer Bahn
Wenn die Nacht fortbesteht
Es ändert sich die Pflanze und kleidet sich
Mit Grün im Frühling
Es ändert das Raubtier den Pelz
Es ändert der Greise das Haar
Und so wie sich alles verändert
Ist es nicht seltsam, dass auch ich mich verändere
Aber meine Liebe ändert sich nicht
Wie weit weg ich mich auch befinde
Genauso wenig ändert sich die Erinnerung, noch der Schmerz
Meines Landes, meines Volkes
Und was sich gestern nicht verändert hat
Wird sich morgen ändern müssen
So wie ich mich verändere
In diesem fernen Land
Es ändert sich, alles ändert sich
Es ändert sich, alles ändert sich
Text: Julio Numhauser. Nach langem Suchen bin ich im Internet fündig geworden und habe eine Übersetzung für dieses schöne Lied gefunden. Danke an Lamdané!
Und es sind die finstern Zeiten..
Bei meinem Besuch der Lindenberg-Ausstellung in Hamburg bin ich auf zwei LPs gestoßen, die Udo Lindenberg seinen Eltern gewidmet hat, teilweise mit Musik aus den 30er Jahren: „HERMINE“ und „GUSTAV“. Hier ein Stück von Bertold Brecht:
Und es sind die finstern Zeiten
in der anderen Stadt
Doch es bleibt beim leichten Schreiten
und die Stirn ist glatt
Harte Menschheit, unbewegt
Lang erfror’nem Fischvolk gleich
Doch das Herz bleibt schnell geregt
Und das Lächeln weich
„UDO. Die Ausstellung“ ist noch bis 11. März 2012 im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen. Ein Besuch lohnt sich!
Wünsche in seeliger Zeit – Joachim Ringelnatz
Etwas weniger Friede, ein bisschen mehr Streit,
Etwas weniger Güte, ein bisschen mehr Neid,
Etwas weniger Liebe, ein bisschen mehr Hass,
Und nicht so viel Wahrheit, das wäre schon was!
Ein bisschen mehr Stress und weniger Ruh‘,
Ein bisschen mehr Ich und weniger Du,
Frust und Bedrückung statt immer nur Mut,
Und Trägheit statt Handeln, das wäre gut!
Trübsinn und Dunkel statt Freude und Licht,
Durst und Verlangen statt frohem Verzicht,
Kriechen und Schleichen satt heiterem Trab,
Und schließlich ein Plumps: Willkommen im Grab!
Ja, so wäre es schön! Und warum ist es nicht so?
Warum sind sogar unsere Nachbarn froh?
Weil du, Herr im Himmel, sie einfach so läßt!
Und das soll so bleiben? Oh, grausames Fest!
Remember Remember The 5th Of November
Remember Remember the 5th of November
The gun powder treason and plot
I know of no reason why the gunpowder treason
Should ever be forgot.
Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose ist eine Rose…..
Wer kennt nicht die berühmte Zeile „Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose ist eine Rose…“ aus dem Gedicht „Sacred Emily“ von Gertrude Stein. http://www.lettersofnote.com/p/sacred-emily-by-gertrude-stein.html . Allerdings sind und waren nicht alle begeistert von Steins charakteristischem Stil der Wortwiederholungen, auch nicht die Verleger, denen sie trotz aller Kritik unerschütterlich und hartnäckig Ihre Werke zusandte. In dem berühmt gewordenen Absagebrief nahm 1912 der Verleger A.C. Fields sarkastisch Steins Stil der Wortwiederholung auf und schrieb:
„Sehr verehrte gnädige Frau,
ich bin nur einer, nur einer, nur einer. Nur ein Mensch, einer zur Zeit. Nicht zwei, nicht drei, nur einer. Nur ein Leben zu leben, nur sechzig Minuten pro Stunde. Nur ein Paar Augen. Nur ein Hirn. Nur ein Mensch. Da ich nur einer bin, nur ein Paar Augen habe, nur eine Zeit habe, nur ein Leben habe, kann Ich Ihr Manuskript nicht drei- oder viermal lesen. Nicht einmal einmal. Nur ein Blick, nur ein Blick genügt. Kaum ein Exemplar ließe sich hier verkaufen. Kaum eins. Kaum eins.“
Gertrude Steins Glaube an sich selbst war allerdings unerschütterlich. „Ich bin ein Genie“, davon war sie überzeugt. Zu Recht.
aus „Im Zimmer meines Lebens“, Edition Ebersbach
Dieser graue Tag ist wie gemacht dafür, einer wichtigen Frage nachzugehen…
Was ist Liebe?
Aus der „Sendung mit der Maus“
Spring is here… Love, Love, Love…
Spring is here…
Birds are calling.
Skunks are crawling.
Wagging their tails for love!
Spring is here.
Whales are churning.
Worms are squirming.
Wagging their tails for love!
What is this thing
Of which I sing
That makes us all bewitched?
What is this thing
That comes in Spring
That gives us all the itch?
Oh, it’s love, it’s love,
It’s love, love, love, love, love
Love, love, love, love, love, love, love,
Love, love, love, love, love, love, love.
Love, love, love, love, love, love, love,
Love, love, love, love, love, love, love.
Love, love, love, love, love, love, love,
Love, love, love, love, love, love, love.
Love, love, love, love, love, love, love
Love, love, love, love, love, love, love….
Von Glatten und Krummen…
Es braucht die Glatten und die Graden
damit die Krummen und die Schiefen
auch einen Grund zum Klagen haben
dass sie zu glatt wär, diese Welt
und jedes Feld zu grad bestellt
und das wär schwerlich zu ertragen.
Es braucht die Glatten und die Graden
sie halten diese Welt in Schuss
mit all den Zäunen und all den Uhren
mit all dem Soll und all dem Muss.
Sie nehmen Maß mit Zoll und Faden
sie hängen einen toten Barden
und geben uns ein Feindbild ab.
Es braucht die Glatten und die Graden
denn wenn die Krummen und die Schiefen
auf dieser Welt das Steuer hielten
die Fahrt sie ging wir könnten wetten
mit Wucht direkt voll in den Graben.
Es braucht die Glatten und die Graden
damit die Krummen und die Schiefen
auch einen Grund zum Klagen haben.
aus „Tag der geschlossenen Tür“ von Rocko Schamoni
Übrigens: Rocko Schamoni liest am 17. Mai 2011 im Metro in Kiel. Nix wie hin!
Ein Wort zum Sonntag
Was es ist, was es ist? Es ist sonnenklar.
Was es ist, was es ist? Es ist einfach wahr!
Von getrockneten Schweineohren und frischem Moos…
Der Bundesrechnungshof hat sich in einer Sonderprüfung mit dem Wirrwarr der bestehenden Umsatzsteuerermäßigungen befasst. Dem nun vorliegenden Prüfbericht ist ein gewisser Unterhaltungswert nicht abzusprechen. Ich empfehle ihn gern als realsatirische Abendlektüre…
Bundesrechnungshof – Bericht über den ermäßigten Umsatzsteuersatz
Der Bericht belegt, dass das ursprüngliche Ziel der Vergünstigung, Güter des lebensnotwendigen Bedarfs aus sozialpolitischen Gründen zu verbilligen, in vielen Punkten nicht mehr zutrifft.
So gilt der ermäßigte Steuersatz nicht nur für alltägliche Lebensmittel, sondern auch für Wachteleier, frische (nicht aber in Essig eingelegte) Trüffel, Schildkrötenfleisch, Weinbrandbohnen… Für Mineralwasser etwa ist dagegen der volle Steuersatz anzuwenden.
Außerdem sind Gerichte und Verwaltungen in Hunderten von Einzelfällen mit Abgrenzungsproblemen beschäftigt. So geht die deutsche Finanzverwaltung davon aus, dass (nach unserem Geschmack) ungenießbare getrocknete Schweineohren zum Regelsatz zu versteuern sind, während die EU Kommission diese als grundsätzlich für den menschlichen Verzehr geeignet ansieht – womit sie ermäßigt zu besteuern wären. In einem anderen Fall weist das Finanzministerium aus gegebenem Anlass darauf hin, dass „Trockenmoos durch Anfeuchten nicht wieder zu frischem Moos wird“ (das frisch mit dem ermäßigten Steuersatz zu belegen wäre) …
Der Bundesrechnungshof empfiehlt daher, den Katalog der Steuerermäßigungen grundlegend zu überarbeiten und Ermäßigungstatbestände abzuschaffen, die den Kriterien der Klarheit, Nachvollziehbarkeit und Steuergerechtigkeit nicht Stand halten.
Es wird höchste Zeit!